19.09.2024

„Alt wird neu?“ Zum binnenstadt Dialog #3 in der Glocke kamen rund 200 Interessierte

Die Innenstadt hat viele Immobilien, die Potenziale für eine neue Nutzungsmischung bieten. Der binnenstadt Dialog am 18.9.2024 in der Glocke informierte über aktuelle Umbauprojekte und die Herausforderungen, denen sich Stadt und Immobilienwirtschaft in den kommenden Jahren stellen.

Wie erneuern und ergänzen wir nachhaltig den Bestand in der Innenstadt?

Datum

Mittwoch, 18. September 2024

17:30 bis 20:30 Uhr

binnenstadt Dialog #3

Viele Gebäude werden nicht mehr für ihren ursprünglichen Zweck gebraucht und können umgenutzt oder ersetzt werden. Aber für wen oder was? Die Bremer Innenstadt muss sich neu erfinden, attraktiv werden für Investitionen und neue Angebote für die unterschiedlichsten Menschen schaffen. Dieser konkreten Frage galt es nachzugehen. Der binnenstadt-Dialog#3 am Mittwoch, 18. September 2024, in der Glocke beschäftigte sich mit der grundlegenden Frage: Alt wird neu? Wie erneuern und ergänzen wir den Bestand in der Innenstadt nachhaltig? Das Interesse an dem Thema war groß – die Kapazität mit 200 Plätzen voll ausgelastet.

Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte betonte in seinem Auftaktgespräch, dass sich Teile der Innenstadt bereits sehr positiv entwickeln und es an der Zeit sei, dem Wandel optimistisch zu begegnen:

„Ein gutes Beispiel ist der Domshof: Während vor wenigen Jahrzehnten hier noch die Autos standen, erobern sich die Menschen den Platz auch dank der Open-Space-Bühne und der Gastronomie jetzt Stück für Stück zurück. Ich bin fest überzeugt davon: Die Universität und ihre 1.500 Studierenden, die im kommenden Monat in das ehemalige Landesbank-Gebäude einziehen, werden das Leben auf und um den Platz herum nochmals deutlich verändern – und zwar ganz klar zum Positiven. Ich freue mich darauf, dass auf dem Domshof die Zeit nicht stehen bleibt, sondern dass der Platz und das Leben darauf einem stetigen Wandel obliegen.“
Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte

Die Aufgabe der Öffentlichen Hand sieht der Bürgermeister dabei nicht nur in der Gestaltung des öffentlichen Raums. Die Stadt, so Dr. Bovenschulte, sei in der Verantwortung, den Wandel durch vielfältige Initiativen zu beschleunigen. Mit Blick auf die Besitzverhältnisse und den wenigen Immobilien in städtischer Hand fügt Carl Zillich hinzu:

„Stadt und Privatwirtschaft müssen Hand in Hand agieren. Die Öffentliche Hand muss die Rahmenbedingungen stärken, damit Investitionen ins Centrum noch attraktiver werden. Wenn wir wollen, dass Private sich mehr engagieren, muss die Stadt Ideen und Initiativen mutig und gekonnt koordinieren. Wir führen dafür neue Zielgruppen an die Innenstadtentwicklung heran und hoffen, dass zukünftig die Eigentümerinnen und Eigentümer der Immobilien in die Vielfalt der Angebote – zum Beispiel das Wohnen oder neue Nutzungsideen für Erdgeschosslagen – investieren. Das Projektbüro steht dazu gleichermaßen im Austausch mit Eigentümerinnen und Eigentümern sowie den Menschen, die Angebote und Konzepte mitbringen. Anfang 2025 wird das Miteinander durch einen ‚Transformationsplan‘ für die Innenstadt auch konkret und abschätzbar.“
Carl Zillich, Geschäftsführung Projektbüro Innenstadt Bremen


Nach dem Auftakt gab Senatsbaudirektorin Prof. Dr. Iris Reuther einen Überblick über die Projekte, die vom Bauressort aktuell administrativ begleitet werden. Sie sieht den Umbau der Innenstadt als große Chance für ganz Bremen.


Wie ein neuartiges Nutzungskonzept in der Innenstadt aussehen kann, zeigte Gina Hardt, Gründerin von „work &play“ den Teilnehmenden. Das Kreativ- und Innovationskontor, in dem sie Mieterin ist, ist eins von derzeit fünf neuen Ansiedlungen, die durch das Programm „City UpTrade“ im Rahmen der Bundesförderung „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ gefördert wurden.

Für neue Nutzergruppen in der Innenstadt sorgt auch der Teilumzug der Universität Bremen in das Gebäude der ehemaligen Landesbank. Anja Stöckl von der Uni Bremen stellte beim binnenstadt Dialog das „Forum am Domshof“ vor, das im November feierlich eröffnet werden soll.

Viel Beifall gab es auch für die Projektvorstellung von André Tülp, Geschäftsführer dt+p Architekten + Ingenieure GmbH. Er stellte seine Umbaupläne für die ehemalige Greensill Bank in der Martinistraße 48/58 vor. Hier sollen bis Ende 2025 rund 140 (teilweise möblierte) Wohnungen entstehen, die sich aufgrund ihrer Größe von 25 bis 50 Quadratmetern und der zentralen Lage zum Beispiel für Studierende oder Singles eignen.

Einen „Blick über den Tellerrand“ ermöglichte der abschließende Impulsvortrag des Architekten Robert Winkel aus Rotterdam. Mit holländischem Charme und einer Fülle mutiger Projektbeispiele zeigte der Gründer und Geschäftsführer von Mei architects and planners, wie architektonisch ansprechende und dabei auch noch ökologisch verantwortungsbewusste Architektur aussehen kann.

Projekttalks & Impuls

Prof. Dr. Iris

Reuther

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Oliver

Platz

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André

Tülp

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Anja

Stöckl

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Gina

Hardt

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Robert Winkel

Robert

Winkel

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Impressionen binnenstadt Dialog #3

Aktuelle Umbauprojekte in der Innenstadt konnten auf einer begehbaren Karte der Innenstadt diskutiert und verortet werden.

Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte wirbt dafür dem Wandel der Innenstadt optimistisch zu begegnen.

Jeder binnenstadt Dialog findet an einem anderen Ort im Bremer Centrum statt. Nach der ehemaligen Sparkasse Am Brill und dem BREPARKhaus Am Brill diente diesmal der Große Saal der Glocke als Veranstaltungsort. Das Konzerthaus Glocke ist ebenfalls ein Ort der Transformation, denn in den nächsten Jahren stehen umfangreiche Modernisierungs- und Ertüchtigungsmaßnahmen an.

In den "Projekttalks" wurden unterschiedliche Projekte in der Innenstadt präsentiert. Gina Hardt stellt ihr Startup "work & play" vor.

Beim Speeddating und weiteren kommunikativen Formaten fand ein reger Austausch der Teilnehmenden untereinander statt.

Fotos: Projektbüro Innenstadt Bremen / Christian Burmester

André Tülp, dt+p Architekten stellt vor, wie das Architekturbüro eine ehemalige Bank zu Micro-Appartments umbaut.

Senatsbaudirektorin Prof. Dr. Iris Reuther gibt einen Überblick über derzeit geplante Bau-/Umbaumaßnahmen und erläuert die Neuerungen in der Landesbauordnung.

Alle Fotos auf dieser Seite: Projektbüro Innenstadt Bremen / Christian Burmester

Weitere Informationen

  • Der binnenstadt Dialog #3 Alt wird neu? ist eine von vier Veranstaltungen zur Bremer Innenstadtentwicklung. Die Veranstaltungen richten sich an Interessierte aus Zivilgesellschaft, Fachöffentlichkeit, Verwaltung und Politik. Teilnehmende können sich zu unterschiedlichen Schwerpunkten informieren, austauschen und vernetzen – sowie eigene Impulse geben.
  • Veranstalter ist das Projektbüro Innenstadt Bremen, das angetreten ist, die Stadtgesellschaft über den Wandel auf dem Laufenden zu halten und den Dialog zu fördern.
  • Gefördert werden die Veranstaltungen durch das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.
  • Die Teilnahme ist kostenlos. 

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