Meldung
Im Auftrag der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft wurde untersucht, wie Hochschulen, Wissenschaft, Stadtgesellschaft und Wirtschaft im Zentrum Bremens enger zusammenarbeiten und nachhaltige Entwicklung konkret voranbringen können. Die Studie ist als Teil des Projektes „Wissenschaften im Centrum“ finanziert mit Mitteln des Bundesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“.
Worum geht es in der Studie?
Die Studie analysiert, wie Wissenschaft und Hochschule(n) sinnvoll, sichtbar und dauerhaft im Bremer Centrum verankert werden können. Im Mittelpunkt steht die Frage: Wie kann die Innenstadt zu einem lebendigen „Zukunftslabor“ werden, in dem Bremen gemeinsam mit Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit entwickelt? Dabei geht es nicht nur um einzelne Gebäude, sondern um ein neues Miteinander von Stadt und Wissenschaft – für nachhaltige Entwicklung, Innovation und gesellschaftliche Verantwortung.
Was ist das Ziel?
Das Ziel ist, Bremen als Wissenschafts- und Innovationsstandort weiter zu stärken und die Innenstadt als offenen, vielfältigen Lern- und Lebensraum zu entwickeln. Die Studie schlägt vor, die Innenstadt wie einen Campus zu denken: mit Lernorten, studentischem Leben, innovativen Projekten, Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sowie neuen Formen der Beteiligung für Studierende und Bürger:innen.
Wie sieht der Weg aus?
Die Studie empfiehlt einen schrittweisen, flexiblen Entwicklungsprozess („Masterprozess“) statt eines Masterplans. So können vorhandene Gebäude und Flächen kreativ genutzt, neue Partnerschaften geschlossen und innovative Formate ausprobiert werden. Die Innenstadt wird zum Experimentierraum – für nachhaltige Stadtentwicklung, neue Lernformen und gesellschaftlichen Wandel.
Was wäre, wenn Bremen eine Stadt der Wissenschaft und eine Stadt des Wissens wäre?
In einem ko-kreativen Prozess wurden fiktive Ideen für die Innenstadt als Campus entwickelt. Die neun Beispiele machen deutlich, dass es nicht die eine Lösung gibt, sondern zahlreiche Möglichkeiten, die in Ko-Kreation entstehen und wachsen.

Idee #1: Das „BREMINAR“ (fiktiver Titel) als offener Lernort in der Bremer Innenstadt, der lebenslanges Lernen für alle Bürger:innen ermöglicht – in einer inspirierenden Umgebung mit Hörsaal, Gründungszentrum, SDG-Bibliothek, Lerncafé, Stadtlabor, offenen Lern- und Projekträumen.
Ideen-Prozess/Abbildungen: JES Socialtecture

Idee #2: Das Haus der Wissenschaft wird zu einem offenen, zugänglichen Ort des Wissensaustauschs in der Bremer Innenstadt. Regelmäßige Ausstellungen und Vorträge machen Wissenschaft sichtbar und fördern wie bisher den Dialog, konsumfreie Lern- und Aufenthaltsbereiche entstehen.
Ideen-Prozess/Abbildungen: JES Socialtecture

Idee #3: Nach Ladenschluss bieten Plätze und Freiräume in der Bremer Innenstadt großes Potenzial für Bewegung und Begegnung. Fest installierte Angebote wie Tischtennisplatten, Schachfelder und Hüpfspiele schaffen niedrigschwellige Bewegungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum.
Ideen-Prozess/Abbildungen: JES Socialtecture

Idee #4: Mit COOL CARE (fiktiver Titel) entsteht ein innovativer Ort für Gesundheit und Pflege mitten in der Stadt. Dauerhaft vereint es eine moderne Pflegeschule und ein Gesundheits- sowie Sanitätshaus 2.0. und einen Technologie-Showroom.
Ideen-Prozess/Abbildungen: JES Socialtecture

Idee #5: Dauerhaft bieten Communitygärten, Biolabs und Begrünungsprojekte Raum für gemeinsames Gärtnern und ökologische Forschung. Regelmäßig finden Forschungsreihen, Semesterarbeiten sowie Messungen zur Kühlwirkung von Stadtbegrünung statt.
Ideen-Prozess/Abbildungen: JES Socialtecture

Idee #6: Die „U21-Uni“ (fiktiver Titel) in der Bremer Innenstadt begeistert Jugendliche für Wissenschaft, Bildung und das Studium in Bremen. Studierende aus der Stadt geben ihr Wissen als Mentoren und Tutoren weiter, begleiten Projekte und Workshops und teilen ihre Erfahrungen.
Ideen-Prozess/Abbildungen: JES Socialtecture

Idee #7: Das „BREMER WG-HAUS“ (fiktiver Titel) in der Innenstadt bietet dauerhaft studentisches Wohnen (zu leistbaren Mieten) und Treffpunkte für Studierende, darunter eine Dachterrasse, Mensa und Community-Kitchen.
Ideen-Prozess/Abbildungen: JES Socialtecture

Idee #8: Der „CAMPUS-SHOP“ (fiktiver Titel) bietet Orientierung zu sämtlichen Attraktionen rund um Wissenschaften in Bremen. Neben Merchandise und wissenschaftlichen Publikationen könnten im Shop auch gebrauchte Artikel von Studierenden verkauft werden.
Ideen-Prozess/Abbildungen: JES Socialtecture

Idee #9: „Celebrating Science“ (fiktiver Titel) verwandelt die Innenstadt, z.B. den Domshof, regelmäßig in eine lebendige Plattform fürs Veranstaltungen rund um die Wissenschaft.
Ideen-Prozess/Abbildungen: JES Socialtecture
Was sind die zentralen Themen?
• Verbindung von Wissenschaft und Innenstadt: Beide Bereiche sollen enger kooperieren und gemeinsam Verantwortung für nachhaltige Entwicklung übernehmen.
• Studentisches Leben: Studierende werden als Mitgestalter:innen der Innenstadt verstanden und aktiv eingebunden.
• Wirtschaft und Innovation: Wissenschaft und Wirtschaft profitieren voneinander, neue Ideen und Start-ups werden gefördert.
• Vielfalt der Lernorte: Lernen findet nicht nur in Hörsälen, sondern auch in Cafés, Parks, Co-Working-Spaces und öffentlichen Räumen statt.
• Nutzung von Gebäuden: Leerstände und bestehende Gebäude werden flexibel für Wissenschaft, studentisches Leben und Gesellschaft genutzt.
Warum ist das für Bremen wichtig?
Die Innenstadt verändert sich. Die Studie zeigt, wie Wissenschaft und Stadtgesellschaft gemeinsam im Centrum Zukunft gestalten können: offen, kreativ, nachhaltig und für alle sichtbar.
Die Perspektivstudie liefert eine Vision und konkrete Handlungsempfehlungen, wie Bremen seine Innenstadt als Campus für alle entwickeln kann – als Ort des Wissens, der Innovation und des gesellschaftlichen Miteinanders.
Download
Die von der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft (SUKW) in Auftrag gegebene Studie wurde durch das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren (ZIZ)“ gefördert und das Projektbüro Innenstadt Bremen begleitet.
Erarbeitet wurde die Studie vom Büro JES Socialtecture.
Stand: Juni 2025
PDF, Größe 18 MB
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