Projektidee
Die zentrale Lage und die Bedeutung der Glocke machen das Konzerthaus zu einem Schlüsselfaktor für die Weiterentwicklung der Innenstadt. Ziel der Modernisierung ist es, einen lebendigen pulsierenden Begegnungsort zu schaffen, der sich sowohl räumlich als auch inhaltlich öffnet, neue Zielgruppen anzieht und gleichzeitig die bestehenden Besucher:innen weiterhin begeistert. Voraussetzung dafür ist eine Vergrößerung des Raumangebots und ein neues künstlerisches Betriebskonzept mit neuen Formaten. Denkbar sind etwa ein multifunktional nutzbarer Musikerlebnisraum, ein Musikclub und Workshopräume für die Musikvermittlung. Auch zeitgemäße Gastronomie ist geplant. Baulich wird die Glocke auf den Stand moderner Konzerthäuser gebracht – etwa in Bezug auf die Haustechnik, die Barrierefreiheit und die Garderoben für die Künstler:innen. Die Finanzierung des Umbaus wird in einem erheblichen Umfang durch Mittel des Bundes unterstützt, was eine große Chance für die gesamte Innenstadtentwicklung darstellt. Das Vorhaben soll nicht nur die Glocke selbst, sondern auch die kulturelle Landschaft Bremens bereichern.
Projektablauf
Eine Machbarkeitsstudie hatte 2023 ergeben, dass die Glocke das Potenzial hat, neues Publikum hinzuzugewinnen und zu einem offeneren und belebteren Ort zu werden. Um das Projekt zu ermöglichen wurden seit 2022 die Nachbargebäude Domsheide 3-5 erworben, in denen schon zuvor die Glocke Veranstaltungs-GmbH Büroflächen angemietet hatte.
An dem Planungswettbewerb hatten insgesamt 60 Architekturbüros aus dem In- und Ausland ihr Interesse bekundet. In einer ersten Auswahlrunde wurden 16 Büros für die Teilnahme zugelassen, aus denen die Jury im Oktober 2024 sieben Finalisten bestimmte. Am 5. Februar 2025 kürte das 19-köpfige Gremium den Sieger: Das renommierte Büro JSWD Architekten mit GINA Barcelona Architects wurde einstimmig mit dem 1. Preis ausgezeichnet.
Bis 2030 soll das Konzerthaus modernisiert sein.
Machbarkeitsstudie inkl. Potenzialanalyse
Bekanntmachung des Architekturwettbewerbs im EU-Amtsblatt
Öffentliche Informationsveranstaltung
Entscheidung des Architekturwettbewerbs
Übermittlung der Antrags- und Bauunterlagen
Aktueller Stand
Der ausgewählte Entwurf überzeugt vor allem durch eine klare und zurückhaltende Architektur, die sich harmonisch in das UNESCO-Welterbe einfügt. Gleichzeitig setzt der Entwurf an diesem zentralen Standort einen gestalterischen Akzent, indem das Konzerthaus funktional und denkmalgerecht saniert und behutsam für die Stadt geöffnet wird. Ergänzt wird das Konzept durch neue Nutzungsbereiche wie den Musikerlebnisraum und moderne Workshopräume. Diese könnten der Glocke neue Veranstaltungsformate und Besuchergruppen erschließen und so ihre Zukunftsfähigkeit sichern.
Die Kosten für Modernisierung der Glocke inkl. der vorgeschlagenen Erweiterung um einen dritten Saal können zum jetzigen Zeitpunkt nur geschätzt werden. Die Hälfte der Kosten würde der Bund übernehmen, wenn Bremen dieselbe Summe beisteuert. Bis zum Sommer 2025 soll geklärt werden, ob sich Bremen vorerst nur die dringend notwendigen Maßnahmen zur Modernisierung des Bestands leisten kann, oder – mit großzügiger finanzieller Unterstützung privater Akteure – tatsächlich die große Lösung mit Neubau realisiert werden kann.

Der Neubau der Glocke zeigt sich zur Domsheide respektvoll und nimmt die Gliederung der Bestandsfassade (Domsheide 5) auf, dadurch fügt er sich behutsam in das Stadtbild ein.
Visualisierung: JSWD Architekten GmbH & Co. KG, Köln, DE mit GINA Barcelona Architects A.I.E. (W.I.V.), Barcelona, ES

Das neue Saalfoyer erweitert die Foyerebene im Erdgeschoss und verbindet den großen Saal mit dem Musikerlebnisraum über zwei Ebenen.
Visualisierung: JSWD Architekten GmbH & Co. KG, Köln, DE mit GINA Barcelona Architects A.I.E. (W.I.V.), Barcelona, ES

Das neue Saalfoyer erweitert die Foyerebene im Erdgeschoss und verbindet den großen Saal mit dem Musikerlebnisraum über zwei Ebenen.
Visualisierung: JSWD Architekten GmbH & Co. KG, Köln, DE mit GINA Barcelona Architects A.I.E. (W.I.V.), Barcelona, ES

Die kompakte und einfache Grundform des Neubaus stellt das Oktagon frei und gliedert sich selbstverständlich in den historischen Baumhof ein.
Visualisierung: JSWD Architekten GmbH & Co. KG, Köln, DE mit GINA Barcelona Architects A.I.E. (W.I.V.), Barcelona, ES

Die kompakte und einfache Grundform des Neubaus stellt das Oktagon frei und gliedert sich selbstverständlich in den historischen Baumhof ein.
Visualisierung: JSWD Architekten GmbH & Co. KG, Köln, DE mit GINA Barcelona Architects A.I.E. (W.I.V.), Barcelona, ES

Der neue Saal verfügt über ein unverwechselbares architektonisches Profil und ermöglicht eine direkte Begegnung zwischen Künstlerinnen und Künstlern und dem Publikum.
Visualisierung: JSWD Architekten GmbH & Co. KG, Köln, DE mit GINA Barcelona Architects A.I.E. (W.I.V.), Barcelona, ES
Zuständigkeiten
Projektträger:in
Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation und Senator für Kultur
Adresse
Domsheide 3, 4/5 und 6-8
Projektbüro
Frühzeitige Beratung der Projektträger:innen
Finanzierung
aktuelle Kostenschätzung ca. 53 – 88 Mio. Euro (Sanierung / Erweiterung; bis zu 40 Mio. Bundesmittel in Aussicht gestellt)
Akteur:innen
In Kooperation mit: Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung
Downloads
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Informationen zum Wettbewerbsergebnis
Über den Anlass und das Ergebnis des nicht offenen Planungswettbewerbs hat Bremen ein Faltblatt veröffentlicht, das hier zum Download bereit steht (Stand Februar 2025).
“Die Glocke soll sich baulich und programmatisch ändern und zu einem offenen und belebten Ort werden, um mehr Menschen zu erreichen. Die Glocke zählt mit knapp 200.000 Besucherinnen und Besuchern pro Jahr zu den publikumsstärksten Kultureinrichtungen Bremens. Das ist auch im nationalen Vergleich eine sehr hohe Zahl. Aber wir wollen diese Zahl nicht nur halten, sondern durch die Modernisierung und ein erweitertes Programm ausbauen.”
Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation
Aktuelles
Planungswettbewerb Die Glocke: Jury kürt Siegerentwurf

Planungswettbewerb Die Glocke: Infoveranstaltung & Ausstellung

Informationsveranstaltung zum geplanten Umbau der Glocke am 1. Oktober
