Projektidee
Aus heutiger Sicht besteht insgesamt ein Überangebot an Parkraum in der Innenstadt. Daher kann die wertvolle Fläche des Parkhaus Mitte anders genutzt werden, ohne die Erreichbarkeit der Innenstadt zu beeinträchtigen. Die große Fläche in attraktiver, zentralster Lage gehört der Stadt Bremen. Das Grundstück des Parkhaus Mitte bietet viel Potenzial für eine neue Vielfalt in der Bremer Innenstadt. So soll der Neubau verschiede Nutzungen unter einem Dach vereinen. Sowohl Wohnen, Einzelhandel und Gastronomie als auch kulturelle Einrichtungen werden in dem Gebäude zusammengeführt und erlebbar gemacht. Die vom Wandel der Innenstadt ebenfalls betroffenen angrenzenden öffentlichen Stadträume (z.B. die Lloydpassage) werden bei der Planung im Hinblick auf ein zeitgemäßes Stadtbild berücksichtigt. Ziel des Projekts ist es, eine langfristige Nachfolgenutzung dieses Schlüsselgrundstücks zu ermöglichen und damit beispielgebend für die Neuerfindung zentraler Innenstadtlagen zu sein.
Projektablauf
Im November 2022 beschloss der Bremer Senat, dass die Fläche durch eine städtische Gesellschaft neu entwickeln werden soll. Im Dezember 2023 wurde der Architekturwettbewerb für den Neubau federführend durch das Projektbüro Innenstadt Bremen ausgelobt. Als Ergebnis des Wettbewerbs soll ein zukunftsweisender und identitätsstiftender Architekturentwurf für ein gemischt genutztes und belebendes neues Gebäude und Umfeld vorliegen. Die Öffentlichkeit wurde innerhalb einer Bürgerveranstaltung vorab über die Planungen und den Verfahrensablauf informiert. Darüber hinaus ist der Bürger:innenrat in dem Prozesseingebunden. Im Oktober 2024 soll der Siegerentwurf feststehen, sodass voraussichtlich Ende 2026 mit dem Abriss des Parkhauses begonnen werden kann.
Grundlagenermittlung und Vorbereitung des Wettbewerbs
Senatsbeschluss zur Umnutzung
Wettbewerbsverfahren
Auslobung Wettbewerb
Öffentliche Infoveranstaltung zur Wettbewerbsauslobung
Empfehlungen des Bürger:innenrats
Projektentwicklung inklusive Mieter:innenakqusie
Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse
Öffentliche Infoveranstaltung zum Wettbewerbsergebnis
Übergabe des Projektes an und weitere Bearbeitung durch BRESTADT
Beginn Rückbau des Parkhauses
Beschreibung
Öffentliche Informationsveranstaltung zur Wettbewerbsauslobung, Februar 2024
Der angrenzende öffentliche Raum wird in den Entwürfen mitgedacht. Das Dach der Lloydpassage grenzt unmittelbar an den Neubau und muss in die Planungen einbezogen werden.
Schemata einer möglichen Nutzungsmischung im Neubau (Anlage der Auslobung)
Grafik: © BPW Stadtplanung
Plakatmotiv zum Projekt (Kampagne 2024)
FAQ
Die geplante Neuentwicklung auf dem städtischen Grundstück ist aufgrund der zentralen Innenstadtlage ein zentrales Projekt bei der Entwicklung der Innenstadt. Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um das Projekt.
Warum wurde der Wettbewerb ins Leben gerufen?
Innenstädte sind im stetigen Wandel – und mit ihnen die (Mobilitäts-)Bedürfnisse der Stadtgesellschaft. So besteht aus heutiger Sicht ein Überangebot an Parkraum in der Innenstadt, dass sich auch anhand der Einstellzahlen belegen lässt. Daher soll das Grundstück des heutigen Parkhauses Mitte zukünftig besser genutzt werden, ohne dabei die Erreichbarkeit der Innenstadt zu beeinträchtigen. Ziel des Projektes ist es, eine langfristige Nachfolgenutzung dieses Schlüsselgrundstücks zu ermöglichen und damit beispielgebend aufzuzeigen, wie sich zentrale Innenstadtlagen neu erfinden. Im Vorfeld des Wettbewerbs wurde dabei über detaillierte Untersuchungen und fachliche Auseinandersetzungen mit dem Bestand belegt, dass ein Umbau der vorhandenen, oberirdischen Baukonstruktion für eine Mischnutzung als nicht darstellbar eingestuft wird, so dass der Wettbewerb zur Neuentwicklung des Grundstücks ins Leben gerufen wurde.
Was soll entstehen?
Als neuer Stadtbaustein soll ein Neubau entstehen, der unterschiedliche Nutzungen im Spektrum zwischen öffentlich und privat, großflächig und kleinteilig, innovativ und etabliert im Sinne eines „vertikalen Quartiers“ vereint und erlebbar macht. Der neue, urbane Nutzungsmix soll Wohnen, Dienstleistungen, Kultur, Gastronomie und Gewerbe unter einem Dach vereinen. Insbesondere das neue Wohnangebot trägt zur Belebung der Innenstadt außerhalb der Öffnungszeiten des Einzelhandels hinaus bei. Dabei soll rund ein Drittel der Fläche des neuen Gebäudes aus Wohnungen bestehen. Geplant sind verschiedene Flächenzuschnitte, so dass junge Menschen in Ausbildung oder Studium genauso Platz finden können wie Familien oder Senior:innen. Rund 30% der Wohnungen sind dabei dem geförderten Wohnungsbau zuzuordnen und stehen damit auch Personengruppen mit niedrigem Einkommen zur Verfügung.
Welche Bedeutung haben öffentlich zugängliche Flächen?
Öffentlich zugängliche Flächen haben sowohl innerhalb des Gebäudes als auch im Außenraum eine wichtige Rolle. Zum einen, weil auch innerhalb des Neubaus öffentlich zugängliche Flächen vorgesehen werden, die das neue Ensemble erlebbar machen. Zum anderen, weil die an den Neubau grenzenden Frei- und Straßenräume Teil des Ideenteils des Wettbewerbs waren und als ausgewiesene Fußgängerzonen und autoarme Stadträume mit hoher Aufenthaltsqualität konzipiert und gestaltet werden sollen. In die erste Phase des Wettbewerbs war daher auch der „Bürger:innenrat Stadtraum Centrum Bremen“ (BSCB) eingebunden. Der BSCB spiegelt aufgrund seiner losbasierten Zusammensetzung und seiner demographischen Merkmale die Vielfalt der Bremischen Bevölkerung wider und hat Empfehlungen und Bedürfnisse zu den öffentlich zugänglichen Bereichen im Gebäude und den Freiflächen formuliert, die den Architekten und Planer:innen für die zweite Wettbewerbsrunde mit auf den Weg gegeben wurden.
Wer steuert den Prozess?
Der zweistufige, anonyme Wettbewerb wurde durch die Projektbüro Innenstadt Bremen GmbH in Kooperation mit der BREBAU GmbH und der Senatorin für Bau, Mobiliät und Stadtentwicklung ausgelobt und über das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ sowie eine Kofinanzierung der Stadt Bremen realisiert. Mit dem Vorliegen der Wettbewerbsergebnisse kommt die Neuentwicklung des Grundstücks Parkhaus Mitte nun in eine neue Phase und die neu gegründete Stadtentwicklungsgesellschaft BRESTADT wird die Federführung bei der Projektentwicklung übernehmen.
Wie geht es nun weiter?
Nachdem die Verhandlungsgespräche mit den im Wettbewerb preisgekrönten Büros geführt sind, folgt die vertiefende Planung bis zur Genehmigungsfähigkeit und Stellung des Bauantrags. Im nächsten Schritt kann mit dem Start der Rückbau-Arbeiten am Parkhaus Mitte begonnen werden. Eine verbindliche Bauablaufplanung für den Neubau folgt in der nächsten, vertiefenden Planungsphase.
Zuständigkeiten
Projektträger:in
Städtische Gesellschaft
Ort
Parkhaus Mitte, Pelzer Straße
Projektbüro
Koordination und Wettbewerbsausloberin (i.A. des Senats)
Finanzierung
Stadtgemeinde Bremen mit Förderung durch den Bund, insgesamt ca. 300 tsd. bis Ende 2024 (für Planung und Entwicklung)
Akteur:innen
Senatsressort für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung, Projektbüro Innenstadt Bremen, BREBAU GmbH
Die Grundlagenermittlung, die Erstellung von Vorstudien (verantwortlich: Bauressort) und die Durchführung des Wettbewerbsverfahrens zur Transformation des Parkhauses Mitte (verantwortlich: Projektbüro Innenstadt) wird gefördert aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.
„Durch die geplante Projektentwicklung durch die BREBAU beweist Bremen Handlungsfähigkeit, um die Entwicklung des Centrums über den Einzelhandel hinaus mit Wohnen, Bildung, Kultur und anderen Nutzungsarten voranzutreiben.“
Özlem Ünsal, Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung
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